Dynamische Ausstellungseröffnung im Kreishaus


Nr. 076 – Rhein-Lahn-Kreis. Noch bis zum Freitag, 20. März, ist die große Ausstellung „Malerei entwickelt sich“ im Kreishaus des Rhein-Lahn-Kreises zu sehen. Mit der Ausstellung ehrt der Rhein-Lahn-Kreis das 30jährige Wirken und Schaffen des Malkreises Haus Eberhard in Diez unter Leitung von Renate Felden. Landrat Frank Puchtler eröffnete die Schau am vergangenen Wochenende vor zahlreichem kunstinteressiertem Publikum und begrüßte im Besonderen die zehn Ausstellerinnen vom Malkreis Eberhard. Zugleich würdigte er das große Engagement von Renate Felden, die als Gründungsmitglied seit mehr als drei Jahrzehnten die Kunstszene in Diez mitprägt, die Organisation der vielseitigen Mal- und Akademiekurse in Händen hält, dabei einen Großteil der Kurse selbst leitet und so ihr künstlerisches Wissen weiter gibt.

 

Renate Felden bedankte sich für die Möglichkeit der Ausstellung im Kreishaus. Zugleich legte sie die Historie des Malkreises offen. Viele der kunstlehrenden Weggefährten haben prägend mitgewirkt und nicht nur in den Köpfen der Malenden Großartiges hinterlassen. Sie alle lebten nicht mehr. Dennoch steht sie mit über 80 Jahren nicht allein im Malkreis. Viele der ausstellenden Malfrauen sind hoch motiviert und qualifiziert, um künftigen Kursen als Dozentinnen vorzustehen. Das Wirken des Malkreises wird auch künftig gesichert sein und dies gebe ihr ein gutes Gefühl.

 

Beim Überreichen von Weinpräsenten und Blumen betonte Landrat Puchtler, dass er sich sehr freue, dass die bildende Kunst in Diez mit dem Malkreis und seinen hoch qualifizierten Malfrauen gut aufgestellt ist für die Zukunft. Er dankte allen Ausstellerinnen für die Auswahl ihrer Werke und die Einblicke in die jeweilige Entwicklung der Malerei, die die Betrachter der Ausstellung nun nehmen können.

 

Die Einführung in die Ausstellung präsentierte Marietta Hartwig, verantwortlich für Kunst und Kultur im Kreishaus. Sie erläuterte, wie es zum Thema der Ausstellung kam, dass die Auswahl der Bilder von jeder Ausstellerin vorgenommen wurde und sie so selbst entschieden haben, welchen Einblick in den künstlerischen Entwicklungsprozess sie den Betrachtern gewähren.

Sie ging auf die einzelnen Entwicklungen ein:

 

Renate Felden präsentiert ältere und jüngere Werke, darunter drei Landschaftsbilder, die im Laufe der Jahre immer detailreicher geworden sind. Ihre Aquarelle hingegen entwickeln sich von naturnaher Wiedergabe hin zum abstrakten Expressionismus.

Hildegard Klaßen zeigt fünf Werke in Acryl aus den Jahren 2009 bis 2018. Sie malt jedoch viel länger, und so kann man in ihren Bildern die Entwicklung in Nuancen nachspüren.

Anne Lengfeld (A. Lerá) steht für abstrakten Realismus, ihre Themen sind breit gefächert wie auch ihre Maltechniken. Sie gewährt Einblick in künstlerisch-technische Entwicklungen, aber auch in ihre eigene Entwicklung seit 1977.

Alexandra Kröller-Becker präsentiert fünf Bilder in Acryl sowie ein kleines feines Aquarell, entstanden zwischen 2005 bis 2018. Die Entwicklung liegt im Umsetzen der Stimmungen mittels Farbwahl und –duktus.

Gisela Diebold präsentiert drei Aquarellserien. Sie malt direkt vor dem Motiv, lässt der Technik ihren eigenen Verlauf beim Trocknungsprozess und nutzt die Zeit, um ein Motiv mehrmals zu malen. Auch dabei passiert etwas: das Motiv und die Bildkomposition entwickeln sich weiter.

Michaele Schreiner zeigt in ihren Aquarellen, wie sie mit dem Malen 2003 im Malkreis begann und wohin sie sich mit den späteren deutlich ausdrucksstärkeren Bildern entwickelt hat: Mixed Media, das Experimentieren mit Farbflächen, die in den letzten Jahren immer abstrahierter und geometrische wurden, sind ihre Entwicklungen in der Malerei.

Ulrike Christ präsentiert sechs Acrylbilder aus den Jahren 2005 bis 2018. Waren ihre Bilder anfangs sehr präzise, ruhig und in der Farbgebung stimmig, so zeigt der „Kaktus“ aus 2018 eine sehr dynamische und lebendige Farbigkeit.

Judith Felden mag es, Motive wiederholt zu malen, jedoch die Maltechniken unterscheiden sich wie auch die Bildaussage. Waren es 2014 zwei kleine idyllische Flusslandschaften, die in Kontrast und Detailtreue dargeboten werden, so sind es 2018 und 2019 zwei große Acrylbilder, die dem Thema Wasserspiegelung und Kontraste farbstark Raum geben.

Doris Virnich zeigt fünf Werke in Acryl aus den Jahren 2016 bis 2019. Ihre Bilder sind sehr intensiv und eindringlich, geben dem jeweiligen Motiv Raum auf ganz eigene Art. Doch auch die Farbintensität sowie die Bildkomposition entwickeln sich entsprechend der Bildaussage weiter.

Elke Hies ist erst seit 2017 beim Malkreis und präsentiert sechs Bilder in Acryl. Obgleich ihre Bilder einen zeitlich kleinen Ausschnitt präsentieren, so ist die Entwicklung von Pflanzendarstellung hin zu großzügiger Pflanzen-Detail-Darstellung prägnant.

 

Die Ausstellung „Malerei entwickelt sich“ ist bis Freitag, 20. März 2020, im großen Sitzungssaal und im Foyer im ersten Stock des Kreishauses des Rhein-Lahn-Kreises, Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems, für das interessierte Publikum geöffnet. Die Werke sind zu den üblichen Öffnungszeiten der Kreisverwaltung zu sehen. Die Bilder im Foyer sind während der Dienstzeiten frei zugänglich, der Zugang zum großen Sitzungssaal kann durch Veranstaltungen, Sitzungen etc. eingeschränkt sein. Weitere Informationen und Anfragen: Tel.: 02603/972-162.