Nr. 571 – Rhein-Lahn-Kreis. Passgenaue Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels: Darum geht es unter anderem bei den Workshops Demografie, deren erster von insgesamt dreien gestern als Videokonferenz gestartet ist. Vertreterinnen und Vertreter der kreisfreien Städte und Landkreise im nördlichen Rheinland-Pfalz tauschten sich dabei mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes und des Statistischen Landesamtes über die lokalen Herausforderungen dieses Wandels aus. Die aktuelle Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, dass der Umbruch regional sehr unterschiedlich verläuft: Während in einigen Regionen die Bevölkerung zunimmt und in den großen Städten im Land ein steigender Bedarf an Wohnraum entsteht, sind andere Regionen stärker durch Abwanderung und Alterung geprägt.
„Mit unserer Demografiestrategie haben wir eine Vielzahl von Maßnahmen und Programmen auf den Weg gebracht, um dem demografischen Wandel zu begegnen. Dass wir auf einem guten Weg sind, wird zum Beispiel in den Themenfeldern Mobilität, Wohnen oder der Stärkung des ländlichen Raums ganz deutlich“, sagte Demografieministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler in ihrer Videobotschaft zu den Konferenzteilnehmern. „Dennoch: Der demografische Wandel ist und bleibt eine Herausforderung für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Zukünftig geht es darum, noch gezielter auf die ganz spezifischen Herausforderungen der einzelnen Landkreise und Städte zu reagieren. Deswegen stellen wir eine neue Anschubförderung für regionale Demografiestrategien bereit.“ Mit dieser Förderung solle die fachübergreifende Zusammenarbeit und die Vernetzung der Kommunen zum Thema Demografie intensiviert werden, führte die Ministerin weiter aus. „Verknüpfungen zum Beispiel mit den Kreisentwicklungskonzepten, dem LEADER-Ansatz oder auch mit europäischen Förderansätzen sind dabei erwünscht. Die geförderten Demografiestrategien sollen beispielgebend für andere Kommunen sein.“
Im Rahmen der neuen Förderung für regionale Demografiestrategien können kreisfreie und kreisangehörige Städte, Landkreise, Verbandsgemeinden sowie verbandsfreie Gemeinden oder Städte aus Rheinland-Pfalz ab dem nächsten Jahr eine finanzielle Unterstützung bis zu 5000 Euro für Veranstaltungen, Bürgerbeteiligungen, Workshops, Demografiesimulationen oder Moderationsprozessen zum demografischen Wandel durch das Land erhalten.
Landrat Frank Puchtler begrüßte aus dem Bad Emser Kreishaus für den gastgebenden Rhein-Lahn-Kreis die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer und stellte die Ansätze dar, mit denen der Rhein-Lahn-Kreis die Herausforderungen der demografischen Entwicklung aufgreift: „Mit unserem Kreisentwicklungskonzept haben wir über 40 Handlungsansätze entwickelt, um den Rhein-Lahn-Kreis im Rahmen des demografischen Wandels nach vorne zu bringen. Die Schwerpunkte sind die Digitalisierung mit flächendeckendem Breitbandausbau, die Mobilität mit dem Rhein-Lahn-Kreisstraßenbau-, ÖPNV- und Radwege-Programm, das Kreisgesundheitsmanagement mit der Ständigen Kreisgesundheitskonferenz, das Klimaschutzmanagement, die Weiterentwicklung und der Ausbau der Bildung mit Kitas und Schulen, die Stärkung der regionalen Identität durch die Kampagnen wie „Kaufe, esse, lebe, lokal!“ und „Wir bringen's. Zusammen“. Wichtig ist es, aktiv den demografischen Wandel mitzugestalten“, so der Landrat.
Hintergrund:
Die Demografiestrategie des Landes gibt es seit 2012, in ihrem Rahmen werden zahlreiche Landesprogramme umgesetzt, wie etwa der „Zukunfts-Check Dorf“, der Architekturwettbewerb „Mehr Mitte bitte!“, die Landarztoffensive, die neue Telemedizin-Assistenz Rheinland-Pfalz, die Unterstützung neuer Wohnformen durch „WohnPunkt RLP“, die Förderung von Barrierefreiheit im Tourismus oder die Gemeindeschwesterplus.
Mehr zur Demografiestrategie und zur neuen Förderung für regionale Demografiestrategien unter www.demografie.rlp.de