Kreisverwaltung rät vom Baden in der Lahn ab


Nr. 450 - Rhein-Lahn-Kreis. Auch wenn die Temperaturen derzeit wenig sommerlich sind, verleitet die Lahn im Sommer Einheimische und auch Urlauber zum Baden ins kühle Nass des Gewässers. Doch der scheinbar ruhige Fluss birgt für Schwimmer viele Gefahren, die oft unterschätzt werden. Die Kräfte des Wassers sind für die meisten spontanen Schwimmer, aber auch für Geübte oft unerwartet. Ein Fluss ist ein dynamisches System und birgt mit Untiefen, Unterströmungen, Uferbewuchs, Steinen am Ufer und im Flussbett sowie Wehren und dem Zufluss von Nebengewässern ungeahnte Risiken.

Das Baden in fließenden oder stehenden Gewässern wird vom Land Rheinland-Pfalz nur in speziell als Badegewässer ausgewiesenen Gewässern oder Gewässerbereichen empfohlen. Bei der Lahn handelt es sich jedoch gerade nicht um ein solches ausgewiesenes Badegewässer. Neben der Gefahr von Strömungen und Verwirbelungen in der Lahn sind auch die hygienischen Aspekte zu bedenken. Eine kürzlich erfolgte Beprobung des Lahnwassers durch das Gesundheitsamt zeigte an verschiedenen Stellen, auch in der Nähe von Campingplätzen, eine Überschreitung der für Badegewässer geltenden Grenzwerte für Escherichia coli. Diese weisen beispielsweise auf eine fäkale Verunreinigung hin, die durch den Menschen, Nutztiere und Wasservögel in das System gelangen können. Insbesondere  bei hohen Niederschlagsmengen können Ausschwemmungen aus den flussnahen Oberflächen oder durch das Aufwühlen des Sedimentes im Flussbett zu einer Erhöhung der Bakterienlast im fließenden Gewässer führen. Beim Baden in einem solchen Gewässer besteht verstärkt die Gefahr einer Erkrankung des Magen-Darmtraktes.

Abgesehen von den strömungsrelevanten Gefahren wird daher auch unter gesundheitlichen Aspekten vom Baden in der Lahn abgeraten.