Nr. 265 - Rhein-Lahn-Kreis. Nach der über zweijährigen coronabedingten Pause hat der Konzertbetrieb der Kreismusikschule Rhein-Lahn wieder Fahrt aufgenommen. Ein Klaviervorspiel mit weit über 20 Teilnehmern, organsiert durch zwei Klavierlehrerinnen der Kreismusikschule, Elvira Ivanchov und Katerina Dolke, hat so am Sophie-Hedwig-Gymnasium am Montagabend stattgefunden.
„Durch Corona durften wir über zwei Jahre keine Vorspiele machen“, sagte Frau Ivanchov in ihrer Begrüßungsrede. „Desto mehr freue ich mich, Sie hier so zahlreich begrüßen zu können“. Tatsächlich war der Besucherandrang sehr hoch – auch, da die Musizierenden nach so langer Pause aufgeregter waren als gewöhnlich: So bekamen sie Unterstützung durch die Familienmitglieder.
Für die Eltern und Verwandten war es schon fast in Vergessenheit geratenen, ihre Kinder auf der Bühne zu erleben. Jeder Altersstufe gehörten die Künstler an, und besonders erfreulich war die hohe Anzahl von Kindern im Grundschulalter – weil viele von ihnen in der schwierigen Pandemiezeit das Instrument erlernt hatten. Für sie war es daher der erste Auftritt, den sie wie kleine Profis meisterten. Ältere Teilnehmer haben nach dem Konzert erzählt, dass ihnen das Klavier und die Musik in manchen Phasen der Pandemie geholfen haben, nicht den Mut zu verlieren.
Ein vielschichtiges Programm wurde vorgetragen, angefangen von kurzen Werken, vorgetragen durch eher junge Musiker, bis hin zu ernsthaften längeren Werken aus Klassik, Pop und Jazz. Besonders beeindruckend war der Vortrag von einer jugendlichen Musikerin, weil sie auf verschiedenen Instrumenten muszierte. Zuerst Werke auf dem Saxophon mit Klavierbegleitung von Elvira Ivanchov, danach auf der Querflöte und ganz zum Schluss ein berührendes Stück aus „Schindlers Liste“ auf dem Piano.
Da die Lehrkräfte Elvira Ivanchov und Katerina Dolke beide aus der Ukraine stammen, lag die Überlegung nahe, um eine Spende für ein medizinisches Hilfsprojekt in diesem kriegsgeplagten Land zu bitten. Mit der begeisterten Zustimmung der Anwesenden wurde so für das Kinderzentrum „Bukowina“ in Czernowitz in der Ukraine gesammelt, um ein gebrauchtes Röntgengerät kaufen zu können. Ein erfüllter Abend ging so zu Ende.