Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Lahnstein beschäftigen sich mit Kommunalpolitik


Nr. 238 - Rhein-Lahn-Kreis. Was ist Kommunalpolitik, wie sieht die kommunale Struktur in Rheinland-Pfalz aus, wie komme ich an ein kommunalpolitisches Mandat und warum sind Frauen in diesem Bereich unterrepräsentiert? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die auszubildenden Verwaltungsfachangestellten der Berufsbildenden Schule Lahnstein (BBS). Der Workshop von Projektleiterin Theresa Lambrich wird im Auftrag der Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Lahn-Kreises, Dorothee Milles-Ostermann, an verschiedenen Schulen im Rhein-Lahn-Kreis durchgeführt. Ziel ist es, mehr junge Menschen, insbesondere junge Frauen, für Politik zu begeistern. Denn wie die Kreisbeigeordnete Gisela Bertram zu Beginn des Workshops per Videobotschaft betonte: „Unser Kreis braucht junge Leute in der Politik. Machen Sie mit, es lohnt sich!“

In Manuela Altenkamp, Bereichsleiterin an der BBS, hat sich eine engagierte Partnerin für die dritte Runde des Schulprojektes gefunden. „Es ist immer sehr bereichernd, wenn die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, ein Thema praktisch zu bearbeiten. Sie erhalten hierdurch noch einmal einen anderen Bezug hierzu“, unterstrich Manuela Altenkamp, die die Klasse auch selbst unterrichtet. Insbesondere die Interviews und der direkte Kontakt mit drei erfahrenen Kommunalpolitikerinnen verschiedener Parteien zum Workshopende sollte den Schülerinnen und Schülern zeigen, weshalb es sich lohnt, sich kommunalpolitisch zu engagieren.

Die Klasse zeigte sich sehr motiviert, stellten nach einer Einführung in die Kommunalstruktur und Rätelandschaft selbst Thesen auf, worin Ursachen zur Unterrepräsentanz von Frauen in der Kommunalpolitik begründet liegen und erarbeitete Lösungsideen. Im Gespräch mit den Kommunalpolitikerinnen konnten diese auf ihre Sinnhaftigkeit überprüft werden. Vor allem eine Frage beschäftigte die angehenden Verwaltungsmitarbeiter dabei besonders: Wie lässt sich der zeitliche Aufwand eines kommunalpolitischen Mandats mit Beruf, Privatleben und gegebenenfalls Familie vereinbaren? Gabriele Laschet-Einig (SPD), Stefanie Muno-Meier (ULL) und Melanie Scheeben (CDU), allesamt aktive Mitglieder des Lahnsteiner Stadtrats, standen dabei Rede und Antwort und ergänzten den Workshop um persönliche Eindrücke und Erfahrungsberichte aus der Kommunalpolitik.

Am Ende des Workshoptages zeigte sich Theresa Lambrich sichtlich zufrieden: „Die Klasse war sehr motiviert und engagiert und wir hoffen, dass wir durch die Information und den direkten Kontakt mit der Kommunalpolitik nicht nur für dieses Thema sensibilisieren, sondern auch die Bereitschaft zum kommunalpolitischen Engagement steigern können.“ Denn junge Menschen sind in der Politik – nicht nur im Kreis - stark unterrepräsentiert. Dabei seien sie sehr wohl politisch, hätten oftmals eine starke Meinung und die Entscheidungen, die die Politik heute fällt, betreffe morgen die jungen Menschen von heute, betonte Theresa Lambrich. „Junge Menschen sollten also ein Interesse haben, sich an diesen Entscheidungen zu beteiligen.“

Auch Manuela Altenkamp ermutigte die Schülerinnen und  Schüler, sich in der Kommunalpolitik zu beteiligen: „Sie alle haben heute wieder gezeigt: Sie können sich einem Problem analytisch nähern, sich eine Meinung bilden und diese artikulieren – und das ist doch erst einmal eine der wichtigsten Voraussetzungen, um Politik machen zu können.“

 

Foto: Mit der Verwaltungsklasse von Manuela Altenkamp nimmt die erste Berufsschule am Kreisprojekt „Mehr Frauen und junge Leute in die Räte!“ von Dorothee Milles-Ostermann und Theresa Lambrich teil. Mit Gabriele Laschet-Einig, Stefanie Muno-Meier und Melanie Scheeben standen drei aktive Kommunalpolitikerinnen der Klasse Rede und Antwort.