Nr. 201 – Rhein-Lahn-Kreis/ Naturpark. Es ist geschafft! In unzähligen Arbeitsstunden ist der Neubau einer alten Wingertschützhütte direkt am Lahn-Wein-Stieg bei Obernhof abgeschlossen. Seit Februar dieses Jahres haben eine Vielzahl freiwilliger Helfer beim Bau geholfen und somit dazu beigetragen, ein deutschlandweit einmaliges Projekt an der Lahn umzusetzen.
Über Monate, zumeist an den Wochenenden, wurde Stein auf Stein gesetzt bis die über zwei Meter hohe Grundmauer fertiggestellt war. Das alles ohne größeren Maschineneinsatz. Anfang Mai wurde dann der Dachbau von zwei Experten aus Österreich angeleitet und das Ganze von einem Fernsehteam des SWR begleitet. Eine ca. halbstündige Dokumentation wird im Herbst 2023 im Südwestfunk ausgestrahlt. Auch beim Dachbau wurde auf den Einsatz von Maschinen komplett verzichtet. Über eine Rampe wurden teilweise bis zu 300 Kilo schwere Steine, sozusagen in Pyramidenbau-Manier, auf eine Höhe von drei Metern gehievt.
Am Ende waren es circa 85 Tonnen Steine, die alle per Hand geschleppt und gesetzt wurden.
Beim emotionalen Richtfest bedankte sich Ortsbürgermeister Merz für den Einsatz der Ehrenamtlichen, beim DLR, den Experten aus Österreich, dem Fernsehteam und dem Naturpark Nassau für die Förderung des Projektes. Rainer Vogler, Gründer der Trockensteinmauern-Schule Österreichs merkte bei der Gelegenheit an, dass solch ein Bauwerk in der Bundesrepublik Deutschland, in der Art und Weise, also ohne Verschalung, frei gemauert und ohne den Einsatz von Mörtel bzw. Verputz, wahrscheinlich seit 100 Jahren nicht mehr gebaut worden ist. Außerdem bedankte er sich ganz herzlich für die Gastfreundschaft, die ihm hier in der schönen Region zu Teil wurde.
Landrat des Rhein-Lahn-Kreises Jörg Denninghoff, und stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes Naturpark Nassau, freut es sehr, „dass so ein Projekt bei uns im Rhein-Lahn-Kreis bzw. im Naturpark Nassau umgesetzt wurde. Das zeigt einmal mehr, wie hoch das Engagement der Menschen hier vor Ort für unsere schöne Heimat ist und hebt das Projekt gleichzeitig als Meilenstein in der Bewahrung dieser alten Handwerkskunst hervor.“
Foto: Stefan Tannenberg