Nr. 297 – Rhein-Lahn-Kreis. „938 Weiße Flecken sind bald Geschichte“, resümiert Landrat Denninghoff, nachdem die Bietergemeinschaft epcan GmbH & Muenet GmbH & Co. KG gemeinsam mit dem ausführenden Tiefbauunternehmen Siers GmbH den Starttermin des geförderten Glasfaserausbaus der restlichen unterversorgten Adressen, die sog. Weißen Flecken, im Rhein-Lahn-Kreis in einem Arbeitsgespräch zu den bevorstehenden Tiefbaumaßnahmen bekannt gab.
Auf Einladung der Bietergemeinschaft und dem ausführenden Tiefbauunternehmen trafen sich im Kreishaus in Bad Ems VertreterInnen der unterschiedlichen Genehmigungsbehörden auf Kreis- und Verbandsgemeindeebene, darunter u.a. die untere Naturschutzbehörde, die untere Wasserbehörde, die Bauämter, die Verbandsgemeindewerke, die Breitbandbeauftragten der Verbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein sowie der Breitbandkoordinator des Kreises Martin Rudersdorf. Organisiert und begleitet wurde der Austausch durch Kreisentwickler Benjamin Braun.
Das Hauptaugenmerk des Austausches lag in der Vorstellung der Tiefbaumaßnahmen, Tiefbauarten, des Bauzeitenplans, der Aufklärung der Zuständigkeiten, der Umsetzungsstrukturen, Kommunikationsstrategie und der Vorbereitung von vertiefenden Gesprächen mit den einzelnen Genehmigungsstellen.
Mit mehreren Baukolonnen gleichzeitig soll im Kreis demnächst Glasfaser verlegt werden. Gestartet wird mit dem geförderten Breitbandausbau im ersten Quartal 2024 in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich und wird beendet im dritten Quartal 2026 in der Verbandsgemeinde Loreley. Der Ausbau wird auf 10 Teilgebiete aufgeteilt. Insgesamt sind 501 Kilometer Tiefbau geplant.
Nach Ausschreibung, Vergabe, Zuschlagserteilung und Unterzeichnung des Kooperationsvertrags wurde der vorzeitige Start des Projekts bei Bund und Land beantragt und genehmigt. Gegenwärtig laufen die Abstimmungsgespräche zur Vorbereitung des Tiefbaus mit den Beteiligten. Zeitgleich werden von der Bietergemeinschaft alle erforderlichen Genehmigungen bei den Kommunen und allen relevanten Fachbehörden eingeholt, so dass mit den Tiefbauarbeiten, sofern es die Witterung zulässt, Anfang nächsten Jahres nach Plan begonnen werden kann. Der Konkretisierungsantrag für die Fördersumme in abschließender Höhe wurde parallel eingeleitet. Die Projektleitung des Fördervorhabens übernehmen Kreisentwickler Benjamin Braun und Breitbandkoordinator Martin Rudersdorf.
Auf Grundlage des öffentlich-rechtlichen Vertrages von 2019 schließt der Kreis in Kooperation mit den Verbandsgemeinden und der Stadt Lahnstein, mithilfe der von Bund und Land erhaltenen Fördermittel, die unwirtschaftlichen Deckungslücken der beiden Telekommunikationsunternehmen beim Ausbau der unternehmenseigenen Telekommunikationsinfrastrukturen in ansonsten für Unternehmen wirtschaftlich unrentablen Gebieten.
Im Rahmen dieser Projektförderung werden rund 50 Mio. Euro für die Deckung der Wirtschaftlichkeitslücken bereitgestellt. 50 Prozent der Mittel kommen vom Bund, bis zu 40 Prozent werden vom Land Rheinland-Pfalz und mindestens 10 Prozent von der kommunalen Familie des Kreises getragen.
Foto: Kreisverwaltung/ Saskia Daubach-Metz