Nr. 339 – Rhein-Lahn-Kreis. Weltweit erleuchten im Zeitraum vom 25. November, dem Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, bedeutende Gebäude und markante Orte in Orange, Flaggen in orange werden gehisst. Den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ gibt es bereits seit den 1980er Jahren. Seit 2008 setzen sich zusätzlich immer mehr Organisationen wie auch Unternehmen unter dem Slogan „Orange the World“ für die Rechte von Frauen und Mädchen ein: Sie beleuchten ihre Wände mit orangem Licht oder bieten Veranstaltungen rund um die Themen „Gewalt an Frauen“, „Frauenrechte“, „Female Empowerment“ und „Gleichberechtigung“ an. Die mediale Präsenz hat in den letzten Jahren stark zugenommen, doch die jährlich ausgeübte Gewalt an Frauen und Mädchen ist nach wie vor erschreckend hoch, hat in Zeiten von Corona sogar stark zugenommen.
Die Zahlen von UN- Women sind auch hierzulande alarmierend: In Deutschland ist jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als 12 Millionen Frauen. Alle 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch Ihren Partner oder Ex-Partner. Jeden dritten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. 58 % er Frauen in Deutschland meiden nachts bestimmte Straßen, Plätze oder Parks, 52 % meiden nachts den ÖPNV.
In der Gesamtgesellschaft entwickeln sich zudem Tendenzen, die geschlechtsspezifische Gewalt tolerieren oder gar befürworten. Eine Umfrage von Plan International zeigt beispielsweise, dass unter den 18-35-Jährigen Gewalt in der Beziehung akzeptiert wird: „Mehr als ein Drittel der befragten Männer (34 Prozent) gibt an, dass sie gegenüber Frauen schon mal handgreiflich werden, um ihnen Respekt einzuflößen. Für jeden dritten Mann (33 Prozent) ist es akzeptabel, wenn ihm bei einem Streit mit der Partnerin gelegentlich die Hand ausrutscht.”
Seit 2018 gilt die Istanbul-Konvention in Deutschland, ihre Umsetzung ist weder auf Bundes- noch Landes- oder Kommunalebene ausreichend und angemessen erfolgt. Für Frauen, die Gewalt in der Beziehung erleben, sind Frauenhäuser dringend notwendig. Aber hier fehlen- auch in Rheinland-Pfalz- weiterhin Plätze. Akute telefonische Hilfe ist 24 Stunden täglich über sieben Tage die Woche in 17 verschiedenen Sprachen erreichbar unter: 08000 116 016. Regional hilft bei sexualisierter Gewalt der Frauennotruf Koblenz: 0261 35000.
Am 22. November 2023 um 14 Uhr werden die Gleichstellungsbeauftragten mit Landrat Jörg Denninghoff ein Zeichen setzen und die „Flagge Nein zu Gewalt an Frauen“ am Kreishaus hissen. Diese Flagge wird seit vielen Jahren am Kreishaus als Zeichen gegen Gewalt gehisst. Dort wird sie – wie bereits in den letzten Jahren- bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, zu sehen sein.
Am 23.11.2023 um 18.30 Uhr gibt es ein Film-Special „HIVE“ zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ im Kreml Kulturhaus Hahnstätten und anschließendem Filmgespräch mit den Gleichstellungsbeauftragten der VG Aar-Einrich und dem Kreis.
Reservierung unter Telefon: 06430-929724.
Ab dem 25. November 2023: Virtueller Spendenlauf „Laufend gegen Gewalt“ 2024 – etwas Gutes für sich selbst und für andere tun. Die Anmeldeplattform ist ab dem 25.11.2023 frei geschaltet.
Vom 14. Februar (dem Tag von One Billion Rising) bis zum 8. März (Internationaler Frauentag) 2024 findet wieder eine Kilometerchallenge zugunsten der Frauenhäuser Koblenz, Mayen-Koblenz und Westerwald statt. Die Schirmherrinnen der Aktion, die Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Lahn-Kreises, der Stadt Koblenz, des Westerwaldkreises und des Kreises Mayen-Koblenz, werden dabei von Katjas Laufzeit unterstützt, die die Aktion organisatorisch betreut. Das Startgeld beträgt 15 Euro. Weitere Informationen und Anmeldung online unter www.katjas-laufzeit.de