Nr. 274 – Rhein-Lahn-Kreis. Unternehmer im Mittelstand und im Handwerk gelten als das Rückgrat in Deutschland, haben mit der dualen Ausbildung weltweit Standards gesetzt und Werte wie Zuverlässigkeit, Qualität und Innovation werden noch immer mit ihnen in Verbindung gebracht. Das Team der WFG Rhein-Lahn mbH mit Landrat Jörg Denninghoff als Vorsitzenden an der Spitze hat diesbezüglich ein klares Selbstverständnis für seinen Auftrag: als Dienstleister dynamisch und nah an den Unternehmen, qualifizierte Hilfe und Unterstützung in Förderfragen, Schulterschluss bei unternehmerischen Vorhaben und Hilfe bei Genehmigungsprozessen. Unterstützung bei aktuellen Herausforderungen wie zum Beispiel der Fachkräftegewinnung gehört genauso zu den Aufgaben wie Netzwerken, denn im Team geht alles einfacher. „Das was in unserem Einflussbereich liegt, das packen wir gerne an“, so die Geschäftsführerin der WFG Rhein-Lahn mbH, Tanja Steeg.
Mit der JOBNOX 2023 haben Landrat und WFG gemeinsam mit den Unternehmen, den teilnehmenden Schulen und Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung gezeigt, was möglich ist, wenn alle als Team ein gemeinsames Ziel verfolgen und ja, auch größer denken und mehr in Möglichkeiten als in Grenzen. Die Resultate können sich sehen lassen. Mit der JOBNOX wurde ein Messeformat geschaffen, das nicht nur für alle Aussteller und Besucher einen direkt spürbaren und messbaren Erfolg bot, sondern auch eine identitätsstiftende Komponente hat. Die JOBNOX® 2024 ist bereits in Planung und findet am 14. und 15.06.2024 am Limeskastell in Pohl statt.
Die WFG Rhein-Lahn ist immer auf der Suche nach dem „Mehrwert“ für „ihre“ Unternehmen. Klar also, dass auch der Wirtschaftsempfang, die Mehr:KONFERENZ neben der geeigneten Umgebung für gute Gespräche auch noch einen direkten „Win“ haben sollte, etwas, was den Unternehmen bei einer der drängendsten aktuellen Fragen helfen kann. Und das ist derzeit eindeutig die Suche nach geeigneten Mitarbeitern. Der Fachkräftemangel wirkt sich in vielen Bereichen des täglichen Arbeitens aus, bremst Unternehmensentwicklung und dämpft Zukunftsaussichten. Klassische Methoden wie reine Stellenausschreibungen zeigen sich vielfach wirkungslos. Jetzt ist guter Rat (leider) oft ziemlich teuer, was liegt also näher, als den „Win“ für die Unternehmen zu bieten, in dem
man mit ihnen genau an dieser Problemstellung gemeinsam arbeitet?
Christian Freitag moderierte souverän und in der Rolle eines Sparringspartners durch den Abend und brachte die Teilnehmer des Wirtschaftsempfangs zusätzlich zu den ohnehin tropischen Temperaturen ins Schwitzen, denn er ließ sie arbeiten. Sein Thema: Wie kann ich als Arbeitgeber für neue Kräfte interessant werden und: Was ist wichtig, um Fachkräfte zu binden? Mehr als 140 Teilnehmende ließen sich einladen, gut 1,5 Stunden aktiv an diesem Thema mitzuarbeiten und so kollektive und repräsentative Einblicke in die Realität der Unternehmen im Rhein-Lahn-Kreis auf die Leinwand zu bringen. Die Ergebnisse waren das Resultat einer zuweilen nicht ganz schmerzfreien Eigenanalyse, denn darauf liefen die straff geführten Übungen letztlich hinaus.
Neugierig auf die Ergebnisse?
Zunächst gingen die Teilnehmer der Frage nach, was einen Arbeitgeber in ihren Augen attraktiv macht. Die Teilnehmer, alles UnternehmerInnen aus dem Rhein-Lahn-Kreis, kamen auf insgesamt 13 Bereiche, die von Bedeutung sind, davon sind drei am Bedeutendsten:
1) Kommunikation und Transparenz. Unangefochten Platz eins der Attraktivitäts-Faktoren.
Regelmäßige offene und wertschätzende Kommunikation, transparent machen von
Entscheidungen, Zielen und Unternehmensentwicklungen stehen ganz oben auf der Liste und machen Unternehmen für Mitarbeitende zum idealen Arbeitsplatz
2) Mitarbeiterbeteiligung und -Einbindung … in Entscheidungsprozesse,
Unternehmensentwicklung. Was für viele Unternehmer zunächst angsteinflößend sein mag, stärkt nicht nur die Eigenverantwortung der Mitarbeiter, sondern auch die Bindung ans Unternehmen. Denn letztlich kennen Mitarbeiter „ihr“ Unternehmen und die Prozesse in vielen Fällen genauso gut wie die Unternehmer selbst.
3) Wertschätzung und Respekt, zwei der mächtigsten Punkte, die ein attraktives Unternehmen ausmachen. Der respektvolle Umgang und die Anerkennung von Leistung sind grundlegend für eine langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit und einen hohen Grad an Identifikation mit dem Unternehmen. Ebenso regelmäßige Feedbackgespräche und die Vorführung von Wertschätzung.
Aber nicht nur die Gewinnung von neuen, auch das Halten von bereits bestehenden Belegschaften gehört zum Thema. Hier gab es zehn Erfolgsfaktoren, von denen drei besonders hervorstechen:
1. Kommunikation und Beziehung. Wer weiß, was er tut und warum, ist zufriedener in seinem Job, offene Kommunikation, Ehrlichkeit und eine direkte Ansprache werden besonders geschätzt.
2. Betriebsklima: Die Unternehmenskultur, das Arbeiten miteinander spielt für die meisten
Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle. Gibt es hier Defizite, steigt die Abwanderbereitschaft.
3. Wertschätzung und Respekt. Nicht nur bei der Gewinnung, auch beim Halten von
ArbeitnehmerInnen ein zentraler Punkt. Wer sich nicht wertgeschätzt fühlt, sucht sich
bereitwilliger eine neue berufliche Heimat.
Der Mehr:WERT war auch an diesem Abend gewiss, denn die Gäste konnten gleich erste
Umsetzungsideen mit nach Hause nehmen. Das interessant gewählte Format ließ auch zielgerichtete Kommunikation unter den in Vierer-Gruppen agierenden Unternehmern zu, die deutlich mehr als Small-Talk war. Ein leckeres Flying Buffet und gut gekühlte Getränke rundeten den Abend ab.
Landrat Jörg Denninghoff kennt noch einen Faktor, der die Arbeit von Unternehmen erleichtert und der auf seiner der Agenda des Kreises steht: Er möchte die Verwaltung weiter modernisieren, damit die Prozesse deutlich schneller ablaufen können. Beim Rhein-Lahn-Kreis und der WFG bleibt also alles in Bewegung. Gut so!
Foto: Friedhelm Schierle