Nr. 50 - Rhein-Lahn-Kreis. Die Diskussion um die Gleichstellung und Vielfalt der Geschlechter gewinnt zunehmend an medialer und politischer Präsenz. „Frau“ könnte beinahe den Eindruck gewinnen, dass sie endlich gleichgestellt sei. Doch wie sieht es mit der Chancengleichheit in Deutschland tatsächlich aus? So hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Jahr 2021 veröffentlicht, dass ein Fortschritt bei der Gleichstellung gerade im Managementbereich nur sehr langsam vorangeht. Ob in der Produktion, im Vertrieb/Marketing oder in der Dienstleistung, in allen Bereichen belegen Frauen gerade einmal mit 15% die Vorgesetztenfunktion. Das heißt also: Chancengleichheit und Gleichstellung ist noch lange nicht erreicht und wird auch weiterhin ein zentrales Thema in der Politik bleiben müssen.
Anlässlich des Weltfrauentags möchte das KREML Kulturhaus gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle der Verbandsgemeinde Aar-Einrich mit einer autobiografischen Dokumentation den Blick auf eine feministische Pionierin aus Österreich lenken: Elfriede Jelinek. Sie ist Skandalautorin, Vaterlandsverräterin, Feministin, Kommunistin, Sprachterroristin, Rebellin und Künstlerin. 2004 wurde sie als erste österreichische Schriftstellerin mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Sie ist eine Frau, die inspiriert und motiviert und sich dabei niemals zu schade ist ihr „Frau sein“ loszulassen, umzudrehen, ja aus der männlichen Perspektive heraus bis auf den Ekel mit ihrer Literatur für Empörung zu sorgen.
Für das anschließende Filmgespräch wird die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Aar-Einrich gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten des Rhein-Lahn-Kreises zu Gast sein. Vor dem Hintergrund des Films wird gemeinsam mit dem Publikum die Situation der Frauen in der heimatlichen Region beleuchtet. Dazu gibt es Informationen und Hinweise über regionale Unterstützungsangebote für Frauen im Beruf.
Gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Verbandsgemeinde Aar Einrich und der Gleichstellungsstelle des Rhein-Lahn-Kreises.
Termin ist Donnerstag, 9. März, 18.30 Uhr im Kinosaal. Der Eintritt kostet 7,50 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Reservierungen sind unter 06430-929724 möglich. Vorab findet ab 17.30 Uhr im Kulturcafé Uhr ein Sektempfang statt.