Illegale Entsorgung kann schwerwiegende Folgen haben Mitarbeitende der Abfallwirtschaft finden versteckte Akkus im Grünschnitt


Nr. 224 – Rhein-Lahn-Kreis. Im Rhein-Lahn-Kreis haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, jedes Jahr kostenlos bis zu 6m³ Grün- und Gartenabfälle bei den Wertstoffhöfen in Singhofen und Dachsenhausen abzugeben. Auf dem Gelände der UKEA Dachsenhausen wurden am Freitag der vergangenen Woche mehrere Akkus in abgegebenem Grünschnitt gefunden. Abgegebener Grünschnitt wird durch das Personal der Abfallwirtschaft im Rahmen einer Sichtkontrolle überprüft, eine tiefergehende Überprüfung ist aufgrund des Umfanges der angelieferten Mengen nicht möglich. Versteckte Gegenstände fallen deswegen nicht auf. Der Fund der Akkus im Grünschnitthaufen war ein Zufallsfund. 

„Der Grünabfall auf der UKEA Dachsenhausen wird vor dem Kompostieren mit großen Maschinen auf dem Gelände geschreddert. Wenn der Schredder einen solchen Akku aufgebrochen hätte, wäre es wahrscheinlich direkt zu einem Brand gekommen“, erklärt Andreas Ahlbach, Gütesicherungsbeauftragter für Grünschnittkompost der Abfallwirtschaft Rhein-Lahn. Der Materialschaden sei bei einem solchen Unfall natürlich ärgerlich, doch die Hauptsorge gelte dem Personal, das mit dem Grünschnitt arbeite. „Bei einer solchen Entzündung kommt es oft zu kleinen Explosionen mit Stichflammen. Das ist für Menschen hochgefährlich!“

Auch hätten die Akkus aufgrund der Außentemperatur schnell überhitzen und sich dadurch entzünden können. Zudem werden die großen Grünschnitthaufen regelmäßig mit Radladern umgesetzt. Hierbei hätten die Akkus schnell abstürzen und sich durch den Aufprall aus mehreren Metern Höhe entzünden können. Vor allem bei den warmen Temperaturen im Sommer trocknet der Grünschnitt auf der freien Fläche schnell aus und ist leicht entflammbar. Hätten sich die im Grünschnitt gefundenen Akkus am Wochenende, an welchem die Wertstoffhöfe nicht besetzt sind, entzündet, hätte dies große Sachschäden durch Feuer zur Folge haben können.

Doch nicht nur im Grünschnitt können falsch entsorgte Akkus zum Problem werden. Immer wieder kommt es zu Bränden auf Wertstoffhöfen und in Recyclinganlagen, wie auch vor zwei Jahren auf dem Gelände der Abfallwirtschaft Ahrweiler in Niederzissen. Der Grund ist fast immer ein falsch entsorgter Akku oder eine eingebaute Knopfzellenbatterie, die unter dem Druck einer Presse im Müllfahrzeug oder der Abfallanlage beschädigt werden.

„Die Entsorgung von Akkus und Batterien über die Abfalltonne oder den Grünschnitt ist nicht nur extrem gefährlich, sondern auch unnötig.“ betont Ahlbach. Die Abgabe von nicht mehr benötigten Akkus und Batterien ist in Deutschland nämlich grundsätzlich kostenlos. Gleiches gilt für Kleingeräte wie singende Geburtstagskarten, E-Zigaretten oder elektrische Teelichter. Deren Entsorgung ist in Deutschland durch das Elektrogesetz geregelt. Darin ist festgelegt, dass alle Verkaufsstellen elektrischer Kleingeräte diese nach Gebrauch wieder zurücknehmen und dem Recycling zuführen müssen. Aus diesem Grund finden sich in vielen Supermärkten und Discountern für die Abgabe gekennzeichnete Boxen. Natürlich können Akkus, Batterien und elektrische Kleingeräte auch bei der Abfallwirtschaft kostenlos abgegeben werden. Idealerweise werden bei Akkus und Batterien vorher die Pole abgeklebt, um Kurzschlüsse zu vermeiden und die Brandgefahr zu senken.