Kabarett zum Internationalen Frauentag mit Alice Hoffmann


Nr. 78 – Rhein-Lahn-Kreis. Wer kennt sie nicht? Die Familie Heinz Becker! Etwas schrullig, oftmals schräg, aber vor allem immer unglaublich lustig. In 7 Staffeln konnte man am Leben der „etwas anderen Familie“ teilnehmen. Die Kabarettistin Alice Hoffmann verkörpert die Dame des Hauses, Hilde Becker. Mit ihrem Programm „Kittelschürz“ war sie am Freitag im Kreml Kulturhaus zum Internationalen Frauentag zu Gast. Die Veranstaltung war eine Kooperation aus dem Kreml Kulturhaus, dem Frauenlandhaus Charlottenberg, dem Kulturkreis in Zusammenarbeit mit der Gleichstellung des Rhein-Lahn-Kreises und der VG Aar-Einrich mit freundlicher Unterstützung der Naspa.

Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten. Und er will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen. 

Eröffnet wurde der Abend von Landrat Jörg Denninghoff, der vor allem darauf hinwies, wie lange die tatsächliche Gleichberechtigung der Frau andauerte und immer noch dauert. Er bedankte sich bei den Veranstaltern und wünschte allen einen unterhaltsamen Abend.

 

Mit Humor und scharfer Zunge berichtete Hilde Becker von ihrem Weg zur Gleichberechtigung, den sie vor allem über eine „To-Do-Liste“ beging. Ob den Führerschein, ein Englischkurs oder ein erotischer Kochkurs, ihre Liste war lang und barg für die „rüstige Rentnerin“ viele Fallstricke, die sie detailliert beschrieb und so im Saal die Lachmuskeln strapazierte. Kurz ernst wurde es allerdings nach der Pause. Im „Duett“ mit Udo Jürgens sang sie dessen Friedenslied „Ich glaube“ und betonte danach, dass es ihr ein persönliches Anliegen sei, auf die Missstände dieser Welt aufmerksam zu machen. Im Lied heißt es: 

„…Ich glaube, dass man die erst fragen müsste,
mit deren Blut und Geld man Kriege führt.
Ich glaube, dass man nichts vom Krieg mehr wüsste,
Wenn wer ihn will, ihn auch am meisten spürt.

Ich glaube, dass die Hut und ihre Farben
den Wert nicht eines Menschen je bestimmt.
Ich glaube, niemand brauchte mehr zu darben,
Wenn der auch geben würd', der heut' nur nimmt!

Im Anschluss an die Veranstaltung stand Alice Hoffmann selbstverständlich für Fragen, Fotos und Autogramme zur Verfügung. Ein rundherum gelungener Abend, der zum Nachdenken anregte und für einzigartige Unterhaltung sorgte.

 

Foto: Saskia Daubach