Nr. 201 – Rhein-Lahn-Kreis. Um ein gutes Aufwachsen in der Region zu ermöglichen, müssen Angebote für Familien vor Ort gestaltet und umgesetzt werden. Eltern und Kinder brauchen Unterstützung vor Ort, damit sie sich aktiv eingebunden fühlen können. Das Lebensumfeld für Kinder gut zu gestalten, den Alltag von Familien sinnvoll zu unterstützen, sind Aufgaben, die Kitas im Kreis engagiert umsetzen und sich dafür einsetzen. Die Kitas sind eine wichtige Anlaufstelle für Familien, hier können Kontakte entstehen und ein Miteinander in der Region kann aufgebaut werden.
Ressourcen für diese Unterstützung bietet die Kita-Netzwerkarbeit und damit ist sie eine zentrale Rolle in der Region. Mit den Kita-Netzwerkerinnen konnte hier eine feste Größe in den Kitas etabliert werden, mit der die Stärkung von Familien in der Region weiter ausgebaut werden kann. Der Rhein-Lahn-Kreis konnte mit dem Kita-Sozialraumbudget an dieser bedeutenden Stelle ansetzen und für die Kitas ein passendes Konzept erarbeiten, um diese wichtigen Aufgaben umzusetzen. Die Kitas können mit dieser neuen Position ein gutes Angebot vorhalten, um die Förderung und Unterstützung von Kindern und Eltern regional zu festigen. So sind im Rhein-Lahn-Kreis Kita-Netzwerker und Kitasozialarbeit umgesetzt worden, um direkt vor Ort eine gute Unterstützung für Eltern zu ermöglichen.
Die vielfältigen Aufgaben der Kita-Netzwerkarbeit werden vor Ort angepasst und entsprechend den verschiedenen Möglichkeiten entwickelt. So können Eltern direkte Hilfe vor Ort bekommen, Eltern-Kind-Treffs finden statt, Spielenachmittage, Elternabende, Ausflüge, Angebote gemeinsam mit anderen Kitas, etc. Die Kita-Netzwerker sind häufig mit lokalen Vereinen im Kontakt, um gemeinsam Projekte zu gestalten oder für Kinder einen guten Einstieg dort zu ermöglichen. Die Kita-Netzwerker erarbeiten individuell passend zur Kita und dem Lebensumfeld vor Ort passende Angebote. Hier sind zahlreiche engagierte Projekte entstanden, mit dem Ziel, die Teilhabe von Familien räumlich zu stärken und die Infrastruktur für Kinder zu verbessern.
So ist zum Beispiel die Kita-Netzwerkarbeit in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich ein fester Bestandteil geworden. Jede Kita versucht individuell Angebote zu gestalten, die zur Situation vor Ort passen. Dazu möchten wir von der Kita Kördorf berichten, bei der die Kita-Netzwerkarbeit im Kitaalltag eingebunden ist: Die Kita-Netzwerkerin Frauke Nauheimer im Kindergarten Kördorf, fokussiert gerade - mit Eltern und Kindern zusammen - die Erforschung des Sozialraums. Eltern und Kinder haben Bauernhöfe (z.T. mit Reitangebot) besucht, eine kindgerechte Führung in der Kläranlage Ergeshausen erhalten und die Bücherei erforscht.
Die „Brotfreude“ war am Bauwagen – Kisselkopp Kördorf - eingeladen. Der Hobby-Brotbäcker Jörg Plesse kam mit seinem Mobilofen und die Kinder konnten mit ihren Eltern zusammen ihr eigenes Brot backen. In der Wartezeit las die Kinderbuchautorin Jana Wendt ihr Kinderbuch: „Rudi und Karlchen erfüllen sich einen Traum“ - ein Buch übers Brot backen, vor. Im Herbst wird Jörg Plesse eine kindgerechte Naturführung (Pflanzen, Tiere und der Umgang mit der Natur) im Jammertal starten. Wanderungen ins Jammertal werden gerne von Eltern und Kindern angenommen. Die Abkühlung im Bach und ein kleines Picknick mit dem Austausch untereinander lockt Eltern und Kinder!
Im Umfeld von Kördorf gibt es noch viel in Eltern-Kind-Treffs zu entdecken! Filzen, Tonen, … vielleicht ein Schwimmbadtreff oder eine Radtour? Vieles ist möglich.
In der kalten Jahreszeit finden winterliche Angebote wie Lieblingsgeschichten lesen, gemeinsam Laternen basteln, Musik machen oder Erntedank, Advent und Faschingfeiern im Haus statt.
Die Kita-Netzwerkarbeit ist eine zusätzliche Bereicherung zum normalen Kindergartenbetrieb. Die Angebote, die durch die Ressourcen der Netzwerker entstehen, sind essentiell für den Sozialraum.
(Fotos: Kita Kördorf: Frauke Nauheimer, Kerstin Winter-Koch)