Qualvollen Tod verhindern - Martinsfeuer: Kreisverwaltung bittet um rechtzeitigen Schutz für Igel


Nr. 288 – Rhein-Lahn-Kreis. In ein paar Tagen ist es wieder soweit. Der Heilige Martin reitet durch Dörfer und Städte und teilt seinen Mantel mit dem Bettler. Zu seinem Namenstag am 11. November werden in den meisten Gemeinden im Rhein-Lahn-Kreis um dieses Datum herum Laternenumzüge angeboten, zu deren Höhepunkt das Martinsfeuer angezündet wird.

Vielerorts bauen Kinder und Jugendliche hohe Reisig- und Holzhaufen, aber auch Gemeinden selbst kümmern sich um das Aufschichten des Brennmaterials. Auch wenn in der Vergangenheit mehrfach von offizieller Seite und seitens der Tier- und Naturschutzverbände immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass die Igel zu dieser Jahreszeit auf verstärkter Nahrungssuche für den bevorstehenden Winter sind und in guten Verstecken, also auch in den Reisig- und Holzhaufen für das Martinsfeuer, gerne Unterschlupf suchen, kommt es immer noch vor, dass die friedlichen und nützlichen Stacheltiere den Feuertod sterben, weil sie nicht rechtzeitig aus ihrem Unterschlupf verjagt wurden.

Damit der Martinszug nicht von einem qualvollen Tod für viele Igel gekrönt wird, weist die Kreisverwaltung jetzt nochmals auf einfache Methoden hin, mit denen das Leben vieler Igel (und natürlich auch anderen Unterschlupf suchenden Tieren) geschützt wird, damit das schöne Erlebnis des Martinsfeuers nicht getrübt wird.

Die Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises empfiehlt deshalb allen Gruppen, Institutionen und Personen, die in ihren Heimatorten für das Abbrennen des Martinsfeuers verantwortlich sind, kurz vor dem Abbrennen das Material umzuschichten oder eine Konstruktion auf Stelzen zu bauen, die es den Tieren nicht ermöglicht, dort unterzukriechen. Oder aber man schichtet das Brennmaterial überhaupt erst am Tag des Abbrennens auf. So kann manches Igel- bzw. Tierleben gerettet werden. Schließlich ist es schon schlimm genug, dass insbesondere die freundlichen Igel, die vorwiegend in der Dunkelheit aktiv sind, Gefahren beim Überqueren der Straßen ausgesetzt sind und dort bereits in großer Zahl alljährlich ihr Leben lassen.