Nr. 252 – Rhein-Lahn-Kreis. Seit 2006 gibt es die Regionale Pflegekonferenz im Rhein-Lahn-Kreis. Gesetzliche Grundlage ist das Landesgesetz zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der pflegerischen Angebotsstruktur (LPflegeASG) vom 25. Juli 2005. Kürzlich lud Landrat Jörg Denninghoff zur aktuellen Pflegekonferenz ein.
Auf der Tagesordnung standen ein Fachvortrag von Dr. med. Katharina Geschke über Resilienz im Alter, ein Vortrag von Karin Wirz über das erste Jahr der Nicolaus-August-Otto-Schule als Fachschule für Altenpflegehilfe, außerdem die Jahresberichte der Pflegestützpunkte und die Vorstellung der neuen Ombudsstelle.
Frau Dr. Geschke berichtete über ihre Forschung zum Thema Resilienz bei Menschen, die Angehörige pflegen oder im professionellen Kontext mit Pflege beschäftigt sind. Erforscht wird, wie man durch Selbstfürsorge gesund bleiben kann, trotz aller Widrigkeiten und Belastungsfaktoren, die die Pflege mit sich bringt. Sie erläuterte Methoden, die im Alltag angewendet werden können, um körperlich und seelisch gesund zu bleiben und stellt einen Fragebogen vor, mit dem jeder feststellen kann, wie resilient man selbst ist (www.zqp.de/angebot/frageboegen-farbe/).
Frau Wirz schilderte anschließend engagiert ihr erstes Jahr als Verantwortliche für den Ausbildungslehrgang Altenpflegehilfe an der NAOS in Diez, die zum 1.8.2023 gestartet ist. Die gute personelle und räumliche Ausstattung der Schule am Standort Diez ermöglicht Lehrgangsvoraussetzungen, die die Lücke im Fachkräftebedarf im Bereich Pflege schließen kann, denn die einjährige Helferausbildung berechtigt den Übergang in die generalistische Pflegeausbildung. Interessierte können sich jederzeit an der Schule melden, um detaillierte Infos über die Ausbildungsinhalte und Anmeldemöglichkeiten zu erhalten.
Frau Steckel-Linke, Pflegeberaterin beim Pflegestützpunkt Diez, informierte stellvertretend für die vier Pflegestützpunkte im Kreis über deren Beratungsschwerpunkte und stellte die zahlreichen Aktivitäten vor, die im vergangen Jahr in Netzwerken und in der Öffentlichkeit stattgefunden haben. Im Fazit stellte sie fest, dass im Kreis die Nachfrage nach hauswirtschaftlicher Unterstützung steigt, Kurzzeitpflege- und Tagespflegeplätze fehlen, Leistungserbringer haben Probleme, die Fachkräftequote zu erfüllen, die psychische Belastung pflegender Angehöriger nimmt zu, und barrierefreier Wohnraum ist nicht ausreichend zu finden.
Außerdem stellte sich Sven Lefkowitz vor. Er besetzt seit 1.7.2024 die Ombudsstelle Pflege im rheinland-pfälzischen Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung
und steht zur Verfügung, um bei Konflikten und Problemen in Einrichtungen der Pflege gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen.
Die Ombudsstelle ist telefonisch unter 06131/967295 oder per E-Mail: ombudsstelle@lsjv.rlp.de erreichbar.
Foto: Kreisverwaltung/ Saskia Daubach-Metz