Nr. 114 – Rhein-Lahn-Kreis. Das Seniorenbüro „Die Brücke“ möchte weitere Bürgerinnen und Bürger für dieses Ehrenamt gewinnen, die dann am 2., 4. und 6. September 2024 von den Fachleuten der Kriminaldirektion Koblenz ausgebildet werden sollen. Die Ausbildung wird in Puderbach/Westerwald, Kreis Altenkirchen und Kaisersesch/Eifel stattfinden. Bewerber für die Ausbildung von Menschen mit Migrationshintergrund und Behinderungen werden besonders gewünscht, da diese Gruppen bisher kaum durch das Angebot der Senioren-Sicherheitsberater*innen erreicht werden konnte.
Die Teilnehmer*innen müssen selbst keine Senioren sein, aber sie sollten beruflich, ehrenamtlich oder privat mit Senior*innen in Kontakt stehen, um ihr Wissen weitergeben zu können.
Der Bevölkerungsanteil der über 60-jährigen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Dabei ist festzustellen, dass Seniorinnen und Senioren immer mobiler und aktiver sind und intensiver am öffentlichen Leben teilnehmen. Trotzdem sind sie teilweise von einer hohen Kriminalitätsfurcht und einem verstärkten Sicherheitsbedürfnis geprägt. Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen müssen daher besser den speziellen Belangen der älteren Menschen genügen. Um den Bedürfnissen nach mehr Sicherheit gerecht zu werden, haben die Kommunen in Zusammenarbeit mit dem Polizeipräsidium Koblenz seit 1998 mehr als 500 Seniorensicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberater ausgebildet.
Mittlerweile sind sie als Multiplikatoren nicht mehr wegzudenken und haben als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner eine hohe Akzeptanz. Als erste Kommune im nördlichen Rheinland-Pfalz wurde die Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises in Bad Ems als Kooperationspartner gewonnen. Die Bürgerinnen und Bürger werden durch gezielte Ausbildung in die Lage versetzt, anderen Seniorinnen und Senioren Tipps und Erfahrungen für die eigene Sicherheit weiterzugeben. Dies kann durch Gespräche mit Freunden, Nachbarn etc. geschehen, aber auch Vorträge in Seniorenheimen, bei Vereinen oder durch gezieltes Ansprechen bei beobachtetem Fehlverhalten anderer. In der zweitägigen Schulung vermitteln Fachkräfte des Polizeipräsidiums Koblenz (Zentrum Polizeiliche Prävention) u.a. Themen wie:
- Sinn und Zweck einer Ausbildung zur Sicherheitsberaterin/zum Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren
- Erfahrungen eines Sicherheitsberaters
- Falsche Polizeibeamte/Enkeltrick/Schockanruf
- WhatsApp Betrug
- Haustürgeschäfte (Betrug, Diebstahl), Kaffeefahrten, Reisegewinne, unseriöse Handwerker
- Taschendiebstahl
- technische Einbruchberatung
- 60 + - Sicher mobil, ein Programm für ältere Menschen im Straßenverkehr
- Verkehrsprävention
- Gewaltprävention/Zivilcourage etc.
- Opferschutz
„Durch den natürlichen Kontakt zur älteren Generation werden die Beraterinnen und Berater zu wichtigen Partnern der Polizei und der Kommunen, wenn es darum geht, Kriminalitätsformen und vorbeugende Tipps zu vermitteln“, erläutert Uschi Rustler vom Seniorenbüro „Die Brücke“.
Gesucht werden engagierte und kommunikationsstarke Damen und Herren, die im Rhein-Lahn-Kreis wohnen und die Zeit und Interesse haben, sich ehrenamtlich für die Belange älterer Menschen einzusetzen und ihr erworbenes Wissen an andere weiterzugeben. Eine fortlaufende fachliche Begleitung durch das Seniorenbüro „Die Brücke“, dem Polizeipräsidium Koblenz sowie externer Referenten wird gewährleistet. Wer an der Ausbildung interessiert ist, wendet sich an das Seniorenbüro „Die Brücke“, Uschi Rustler, Telefon 02603/972-336, E-Mail uschi.rustler@rhein-lahn.rlp.de, www.rhein-lahn-bruecke.de.
Foto: Die neu ausgebildeten Sicherheitsberaterinnen, von links nach rechts:
Elvira Pikullik, Fachkraft im Landesprogramm Gemeindeschwesterplus in der Verbandsgemeinde Nastätten, Edith Lawrenz, Bad Ems, Yvonne Weiland
Fachkraft im Landesprogramm Gemeindeschwesterplus in der Verbandsgemeinde Loreley
Foto: Uschi Rustler