Tipps gegen Taschendiebstahl


Nr. 339 – Rhein-Lahn-Kreis. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit herrschen perfekte Bedingungen für Taschendiebe: Das Gedränge in den Innenstädten und auf den Weihnachtsmärkten nutzen sie geschickt aus, um Brieftaschen, Smartphones oder andere Wertgegenstände zu entwenden. Glühweinstände und Marktbuden locken wieder täglich zahlreiche Menschen zum Bummeln. Damit beginnt auch ein Fest für Taschendiebe. Im dichten Gedränge kann es nur wenige Sekunden dauern, bis Geldbörse, Kreditkarte oder Autoschlüssel weg sind. Welche Tricks die Kriminellen anwenden und wie Sie sich schützen können.

 

Mit welchen Tricks arbeiten die Diebe?

Oft treten Taschendiebe im Duo oder in kleinen Gruppen auf und agieren nach Angaben der Polizei arbeitsteilig nach dem Motto: ablenken, anrempeln, Beute übergeben. Beim Rempeltrick wird das Opfer im Gedränge angestoßen oder in die Zange genommen. Der Vordermann bückt sich etwa oder bleibt abrupt stehen. Während das Opfer abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche.

Beim Fleckentrick wird das Opfer mit Ketchup oder einem Getränk bekleckert und beim wortreichen Reinigungsversuch bestohlen. Oder Fremde bitten um Wechselgeld. Beim Öffnen der Geldbörse wird der Betroffene vom Täter abgelenkt - der seine Münzen in die Börse wirft, aber gleichzeitig Banknoten herauszieht.

 

Wann ist noch Vorsicht angebracht?

Das ganze Jahr über, aber verstärkt in der Vorweihnachtszeit, zieht der Auskunftstrick. Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder sprechen Menschen auf vollen Bahnhöfen an. Während der Angesprochene abgelenkt ist, plündern Komplizen die Hand- oder Umhängetasche oder das Gepäck.

Was rät die Polizei zur Sicherheit?

Weihnachtsmarktbesucher sollten generell nur das Notwendigste an Bargeld oder Zahlungskarten dabeihaben. Die PIN sollte niemals im Portemonnaie und schon gar nicht auf der Zahlungskarte notiert werden. Experten empfehlen auch, Geld, Papiere und das Smartphone getrennt voneinander in verschiedenen verschlossenen Innentaschen zu tragen. Ratsam sind ein Brustbeutel, Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse. Handtaschen sollten stets geschlossen und mit dem Verschluss in Richtung Körper getragen werden.

Was ist bei einem Diebstahl zu tun?

Die Straftat ist bei der Polizei anzuzeigen, die auf vielen Weihnachtmärkten präsent ist. Um sich bei einem Diebstahl vor Abbuchungen zu schützen, sollten alle Geldkarten sofort gesperrt werden. Das geht am besten über den zentralen Sperrnotruf 116116. Damit lassen sich alle Girokarten und die meisten Kreditkarten sperren. Die Polizei kann die Girokarte auch für das elektronische Lastschriftverfahren sperren. Opfer sollten in den Wochen danach dann sorgfältig ihre Kontobewegungen im Auge behalten und unrechtmäßige Lastschriften zurückbuchen lassen.

Welcher Schaden entsteht durch Taschendiebstähle?

Über das ganze Jahr gesehen wurden 2023 laut polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland etwa 109 000 Taschendiebstähle registriert. Das waren fast elftausend mehr als im Vorjahr 2022. Heutige Taschendiebe sind nach Angaben der Polizei oft professionelle, international reisende Täter. Nur wenige Fälle werden aufgeklärt - die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr laut Kriminalitätsstatistik bei nur bei etwa sieben Prozent.

Die von der Polizei in Koblenz ausgebildeten Senioren-Sicherheitsberater*innen im Rhein-Lahn-Kreis möchten ihre Erfahrung und ihr Wissen an die Bürger*innen weitergeben. Sie sind als Multiplikatoren nicht mehr wegzudenken und haben als Ansprechpartner*innen eine hohe Akzeptanz. Sie sind Dank der regelmäßig durchgeführten Fortbildungsveranstaltungen des Polizeipräsidiums Koblenz oder externen Referenten immer gut informiert und können ihr Ehrenamt fachkundig ausüben.

Sie informieren u. a. zu diesen Themen:                                                                   

  1. Verbraucherschutz für ältere Menschen
  2. Haustürgeschäfte, Kaffeefahrten und Gewinnmitteilungen
  3. Sicherheitsmerkmale Euro (Banknoten u. Münzen)
  4. Kostenfalle Handy und Wertsachenkennzeichnung
  5. Sicherheit an der Haustür
  6. Enkeltrick
  7. „Mit mir nicht!“ Gemeinsam gegen falsche Polizeibeamte  
  8. Schockanrufe
  9. Unseriöse Handwerker        

 

Wer als Senioren-Sicherheitsberater*in tätig ist, erfahren Sie beim Seniorenbüro „Die Brücke“, Uschi Rustler, Insel Silberau 1, 56130 Bad Ems, Tel.: 02603/972-336,

E-Mail: uschi.rustler@rhein-lahn.rlp.de., Internet: www.rhein-lahn-bruecke.de.

Weitere Informationen unter www.polizei.rlp.de. Hotline: 0800/550660 sowie bei der Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Koblenz, Tel.: 0261/1030,

E-Mail: beratungszentrum.koblenz@polizei.rlp.de